Seit mittlerweile rund sechs Monaten laufen die Börsen beinahe wie an der Schnur gezogen nach oben. Die US-Indizes haben in dieser Zeit rund 30% zugelegt – die Tech-Börsen etwas mehr, die Standard-Indizes etwas weniger. Mittlerweile scheint die Wall Street an einem temporären Top zu basteln. Die Charts zeigen jedenfalls eine solche langsame Top-Bildung an. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir reden hier nicht von einer kommenden Baisse oder einer großen Korrektur. Vielmehr dürfte der Markt hier nur Ausatmen, also zurücksetzen, um anschließend mit voller Kraft die laufende Hausse fortzusetzen. Wie immer gilt:
Solche Rücksetzer sind nach diesen kräftigen Anstiegen völlig normal. Dennoch „braucht“ die Finanzindustrie natürlich eine Begründung – sozusagen als Lebensberechtigung. Aktuell werden die aufgrund der doch hartnäckigen Inflation wohl ausbleibenden Zinssenkungen (zumindest in der erwarteten Häufigkeit) als Grund für eine Kursschwäche angeführt. Hier wird also quasi ein Überraschungspotenzial auf der Unterseite bereits eingepreist. Dazu kommt ein zuletzt deutlich gestiegener Ölpreis (im HAACK-WEEKLY sind seit Ende März dabei und liegen hier bereits 53% im Gewinn). Sie wissen:
An der Börse geht es weniger darum, eine Meinung zu haben und darauf zu setzen, dass der Markt der eigenen Meinung sozusagen folgt. Sondern es geht vielmehr darum, den Markt anzunehmen und die Kursbewegungen für den eigenen Erfolg zu nutzen. Es gilt jetzt also die Hausse-Gewinne weiter auszureizen und sich vielleicht die ein oder andere Absicherung ins Depot zu legen. Vermutlich in den Sommermonaten steht dann der breite Wiedereinstieg auf der Hausse-Seite ein. Denn die Perspektive der völlig intakten Langfrist-Hausse für die kommenden Monate ist gigantisch.