Ich bitte Sie heute um einen Gefallen: Hektik war noch nie ein guter Ratgeber an der Börse. Daher bitte ich gerade in der aktuellen Phase: Bewahren Sie Ruhe und verlieren Sie das große Bild nicht aus den Augen. Lassen Sie sich nicht von den Nachrichten zu geopolitischen Krisen oder nachrichtenbedingt fallenden Kursen vom übergeordneten Weg abbringen. Sowohl die beiden Brandherde auf dem Globus als auch das Ende der „Null-Zins-Phase“ dürften zum größten Teil bereits in den Kursen eingepreist sein. Aus charttechnischer Sicht dürfte den kommenden Tagen jetzt eine hohe Bedeutung zukommen:
Denn marktechnisch sieht es jetzt so aus, als wäre zu Wochenbeginn zumindest ein Zwischentief entstanden. Das sollte für eine stärkere Erholung reichen. Das Ende dieser Erholung wird dann entscheidend sein, ob wir kurzfristig noch einmal schwächere Notierungen sehen, oder ob wir die Trendwende hinter uns haben. Aufgrund der gestiegenen Angst in den vergangenen Wochen könnten mit steigenden Kursen so viele Bären in Schwierigkeiten geraten, dass eine Short-Covering-Rally plötzlich das gesamte Bild dreht. Steigende Kurse dürfte besonders in Richtung Jahresende diejenigen in die Bredouille bringen, die sich an einer Benchmark messen lassen müssen. Was oft übersehen wird:
Gerade die US-Konjunktur läuft robust, sorgt für stabile Unternehmenserträge. Auf Letzteres weist der Verlauf der earning season hin. Daher gehen wir nach wie vor davon aus, dass in der nun saisonal sehr günstigen Zeit (die beste 6-Monate-Periode des Jahres läuft von November bis April) die Konsolidierung von einer zyklischen Hausse-Phase abgelöst wird.